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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 18

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
(Sottfrieb vo.i Bouillon. und Ordnung. Bald fehlte es diesem an Nahrungsmitteln; man raubte und plnderte in Ungarn und Bulgarien. Eine groe Anzahl wurde von den emprten Bewohnern erschlagen, und nur ein kleiner Teil kam in Klein asien an.' Glcklich gelangte das Haupt-Heer nach Asien. Hier aber begannen die Leiden der Kreuzfahrer; Huuger und Durst, Hitze und Seuche rafften Tausende hin; unzhlige fielen vom Schwerte der Feinde. Die Christen eroberten Niea und Antiochia in Kleinasien, wurden aber vou den Trken in letzterer Stadt eingeschlossen und gerieten in harte Bedrngnis. Erst im dritten Jahre laugte der Rest des Kreuzheeres vor Jerusalem an. Die er-schpften Pilger fielen zu Boden nieder, kten die Erde und hatten alle Mhsale vergesseu. Eroberung von Jerusalem. Die hl. Stadt war stark befestigt, und ein zahlreiches Trkenheer lag in ihren Mauern. Dem Kreuz-Heere fehlte fast alles zur Belagerung; bewegliche Trme und Be-lageruugsmaschinen muten beschafft werden. Als endlich alles zur Eroberung bereit war, wurde der Sturm gewagt. Die Kreuzfahrer

2. Geschichte des preußischen Staates - S. 144

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 144 — übernehmen sollte. b. Der deutsche Krieg. 1866. Veranlassung. Schon vor dem dänischen Kriege war es Mischen 'ra Österreich zu scharfen Gegensätzen gekommen. Der osterrelchlsche Kaiser Franz Joseph hatte einen Reformplan des deutschen Bundes eingebracht, demzufolge Österreich an die Spitze Deutschlands gestellt werden sollte, obwobl mir ei« erstrebte es gleiche Stellung mit Österreich. Hiermit war aber Österreich nicht einverstanden. Mit neidischen Augen sah es auf Preußens wohlgeordnetes Staatswesen, auf seine starke Kriegsmacht auf ferne zahlreichen und guten Schulen; es wollte nicht daß Prenßen an Ansehen noch mehr wachse. L -k «Kriege von 1864 traten die Gegensätze zwischen den dewennachbarstanteu schärser denn je hervor. Österreich legte aus den Mitbesitz von Schleswig-Holstein wenig Gewicht. Es wollte deshalb aus den Elbherzogtümern einen eigenen Staat bilden unter der Legierung des Prinzen Friedrich von Augusteuburg. *) Preußen war hiermit nur unter der Bedingung einverstanden, daß die Wehrkraft Schleswig-Holsteins unter den Oberbefehl des Königs von Preußen gestellt und die Anlegung von Kriegshäfen und der Ban des Nordostsee-Kanals (des jetzigen Kaiser-Wilhelms-Kanals) gestattet werde. Österreich, wie auch der Prinz von Angusteuburg, waren mcht geneigt, auf sämtliche Forderungen einzugehen. Der zwischen Preußen und Österreich infolgedessen entstandene Zwist wurde durch den oben genannten Gasteiner Vertrag vorläufig beigelegt; „der Riß Mi Bau war nur verklebt" (Bismarck). Als dann Österreich die Losung dieser Angelegenheit der Entscheidung des deutschen Bundes anheimstellte und zugleich die Stände von Holstein zu einer Beratung zusammenrief, erklärte Preußen dies als einen Bruch des Ga st einer Vertrages und ließ seine Truppen von Schleswig her unter seinem General von Mantenffel in Holstein einrücken. Die Österreicher zogen mit dem General von Gablenz unter Protest ivumi. uu]oem i>urstenrage zu Hrank-Lu- ™r,b,e,bte,Te Verfassung nach kurzer Beratung genehmigt. König Wilhelm hatte sich geweigert, dem Fürstentage beizuwohnen; ovvuiy yuue gerveigeri, oem Mrjtentage beizuwohnen; denn da Preußen eine bedeutend größere Masse, deutschen Landes be- J) Vater unserer Kaiserin

3. Geschichte des preußischen Staates - S. 161

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 161 — der Dreibund, trat. Zur Befestigung der freundschaftlichen Beziehungen und zur Erhaltung des Völkerfriedens faudeu zwischen den verbündeten Monarchen wiederholt persönliche Zusammenkünfte statt. Für den Fall eines Krieges — denn immerhin mußte man sich bei dem tiefen Hasse der Franzosen gegen die Deutschen hierauf gefaßt machen — wurde sofort nach der Rückkehr aus dem Feldzuge das Heergerät ergänzt, die Flotte vergrößert und ein bedeutender Kriegsschatz x) hinterlegt. Ein anderer Teil der französischen Kriegsbeute diente zur Anlage neuer Festungswerke, zum Bau der Kriegshäfen Kiel und Wilhelmshafen und zu einer vorteilhafteren Ausrüstung der Soldaten. Das stehende Heer erhielt ebenfalls infolge der Wehrordnung vom 11. Febrnar 1888 nach und nach eine größere Stärke2), und der Landwehr und dem Landstürme wurde eine zweckmäsnaere Gestaltung verliehen. Der innere Ausbau des Reiches, a. Verwaltung. Das neue Deutsche Reich ist ein Bundesstaat von 25 Staaten nebst dem Reichslande Elsaß-Lothringen. An der Spitze des Reiches steht der König von Preußen als erblicher Kaiser. Er ist oberster Kriegsherr, vertritt die geeinten deutschen Stämme andern Staaten gegenüber, schließt unter Zustimmung des Bundesstaates Verträge und Bündnisse und entscheidet über Krieg und Frieden. Der Kaiser verkündet ferner die Reichsgesetze und wacht über deren Beobachtung. Die Vertreter der einzelnen Bundesstaaten bilden den Bundesrat, an dessen Spitze der vom Kaiser ernannte Reichskanzler steht der den Vorsitz führt und die Geschäfte leitet. Das Volk vertritt der Reichstag, welcher aus Abgeordneten gebildet wird, die aus bireften Wahlen hervorgehen; aus je 100 000 Einwohner kommt ein Vertreter. Alle fünf Jahre findet eine Neuwahl statt. Jeder Deutsche von 25 Jahren ist wahlberechtigt Durch Zusammenwirken des Kaisers, des Bundesrates und des Reichstages kommen bte Reichsgesetze zu stände. Die Farben des Deutschen Reiches ftnb schwarz, weiß, rot; das Wappen ist ein eiukövfiqer Abler mit einem Abler in der Brust. Die schon von Stein begonnene Selbstverwaltung würde Wetter ausgebaut. Sämtliche Laubesteile des preußischen Staates erhielten neben den staatlichen auch Körperschaften, deren Mitglieder Zum Teil aus Wahlen hervorgingen. Die Angelegenheiten der Gemeinde verwaltet der Gemeindevorsteher mit der Gemeindevertretung. Selbstverwaltungskörperschaften des Kreises sind ?Ler-§la9,. Kreisausschuß; während der erstere berät und beschließt, liegt dem letzteren die Ausführung der Beschlüsse ob. Den ,x„r ®r besteht aus einer Summe von 120 Mill. Mark in Gold, die im Julrusturm in Spandau aufbewahrt wird. 2) Beim Tode Wilhelms I. zählte das deutsche Heer 3 Mill. Mann. Vrockmann, Geschichte des preußischen Staates.

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 31

1849 - Münster : Coppenrath
31 Quelle für den Tempeldienst lauteres Wasser zu schöpfen. Plötz- lich erlosch die Sonne, es erschien der Gott Mars und verstieß der Erschrockenen göttliche Kinder. Und als sie Mutter wurde von Zwillingssöstnen, Romulus und Remus, erschrak der Osteim und befastl, die Sünderin zu bestrafen mit istren Kindern. Die Mutter ließ er nach der ganzen Strenge des vestalischen Gesetzes lebendig begraben; die Kinder aber in einer Mulde nach der Tiber tragen, sie dort zu ersäufen. Zum Glück war der Fluß aus seinen Ufern getreten; zu dem eigentlichen Bette desselben konnte Keiner kommen. Daher setzten die königlichen Diener die Mulde vorn auf das seichte Wasser und gingen da- von. Nun trieb die Mulde mit den wimmernden Kindern auf den Wellen stin und ster. Allein die Götter selbst wachten über das Leben der ver- lassenen Kleinen. Das sinkende Wasser ließ endlich die Mulde auf dem Trocknen stesten. Auf das Gewimmer und Geschrei der Kinder kam ein Wolf sterbci und säugte sie; ein Specht, des Mars heiliger Vogel, brachte ihnen Speise. Dieses wun- derbare Schauspiel erblickte ein vorübergehender Hirt, mit Na- men Faustulus. Voll Mitleid hob er die Kleinen auf und brachte sie seinem Weibe, Acca Laurentia, zur Pflege. Hier nun, in der Hütte des Hirten, wuchs das wunderbar gerettete Brüderpaar zu rüstigen Hirtenknaben heran. Bald weideten sie friedlich ihre Heerden, bald verfolgten sie über Berg und Thal räuberische Menschen sowohl als Thiere, die ihren Heerden nach- stellten. So wuchs ihr Muth, und vor Kampflust fielen sie oft die Hirten des Numitor an. Diese, der häufigen Neckereien des wilden Brüderpaars und ihrer Raubgenossen müde, ergriffen endlich den Remus und führten ihn gefangen nach Alba zu ih- rem Herrn. Numitor ahnte bald, daß er seinen Enkel vor sich habe, und hielt ihn in Gewahrsam, bis Faustulus mit Romulus herbeieilte und das ganze Geheimniß aufdeckte. Freudig über- rascht beschlossen die beiden Brüder, sich an ihrem tyrannischen Oheim zu rächen. Mit einer Schar verwegener Gesellen dran- gen sie heimlich in die Stadt und überfielen und ermordeten den Amulius. Den verstoßenen Numitor aber setzten sie wieder in seine Herrschaft ein. Erkenntlich gegen solche Wohlthat er- laubte dieser seinen Enkeln, an dem Orte, wo sie als Hirten

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 312

1849 - Münster : Coppenrath
312 römischen Provinz ergriff, war die Anlegung vieler festen Schlösser längs den Ufern des Rheins. Er starb auf seinem vierten Zuge in Deutschland an den Folgen eines Sturzes wom Pferde. Er erhielt wegen seiner Siege in Germanien den Namen „Germanicus", der auch auf seine Nachkommen über- ging. Nach ihm setzte sein Bruder Tiberius und andere Feld- Herrn diese Streifzüge fort, jedoch ohne weiter vorzudringen, sondern nur, um den Besitz der errungenen Oberherrschaft zu behaupten. Nebst der Gewalt gebrauchten sie auch Lift. Sie brachten mehre Volkshäupter auf ihre Seite und streueten sorg- fältig den Samen des Mißtrauens und der Zwietracht unter die einzelnen Völker, um ihre Gesammtkraft zu trennen. Dann suchten sie dieselben durch Einführung römischer Sitten und Sprache und durch andere schleichende Künste nach und nach an das römische Wesen zu gewöhnen, um sie auf solche Weise sicherer in's Verderben zu führen,. Aber der letzte Versuch scheiterte unter dem Consul Q u in c ti li u s V a r u s auf eine schreckliche Weise. Als dieser aus der Provinz Syrien, die er rein ausge- plündert hatte y), im Jahre 9 nach Ehr. nach Deutschland kam und hier den Oberbefehl führte; fand er zu seiner Verwunde- rung Alles ruhig und glaubte daher, die Deutschen wie ein völlig unterworfenes Volk behandeln zu können. Darum ver- fuhr er ganz nach Willkür, drückte das gold- und silberarme Volk durch harte Auflagen und empörte es durch übermüthige Behandlung. Schon führte er das römische Gerichtswesen ein und ließ durch einen Schwarm beredter Sachwalter die Strei- tigkeiten der Deutschen nach römischer Weise entscheiden. Er selbst saß, voll alten Römerstolzes, mitten in den ehemals freien Wäldern zu Gericht. Seine Lictoren trugen ihm Beile und Ruthen vor, als Zeichen seines Rechts, körperliche Strafen, selbst den Tod zu verhängen, wozu aber nach den Begriffen der Deutschen nur die unsterblichen Götter ein Recht hatten. Mit innerer Erbitte- rung sahen die Deutschen solche Neuerungen, mit jedem Tage ') Quam (Syriam) pauper divitem ingressus, dives pauperem re- liquit. Vellej. Ii 117.

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 344

1849 - Münster : Coppenrath
344 Claud. Tacitus (Sept. 275 — Apr. 276), ein Ver- wandter des berühmten Geschichtschreibers Tacitus, vom Senate gewählt und vom Heere bestätigt wurde. Er vertrieb die Ala- nen aus Kleinasien, fand aber während des Feldzuges seinen Tod in Tyana. Seinen ihm unähnlichen Bruder Florianus, der sich nach ihm den Thron anmaßte, ermordeten die Soldaten schon nach drei Monaten und erkannten den von den syrischen Legionen erwählten Pannonier Aurelius Probus (276 — 282) als Kaiser an. Dieser war ein Mann, der mit Aurelian's großem Feldherrntalente Milde und edle Gesinnung verband 7). Die Sorge für die Ci- vilverwaltung überließ er dem Senate, stellte dadurch das An- sehen desselben wieder her und behielt, wie es seine Würde und sein Name mit sich brachten, den Oberbefehl über die Heere für sich. Er sicherte die Grenzen am Rhein und an der Donau, indem er die Barbaren zurückdrängte, einen Theil derselben zu neuen Ansiedelungen verpflanzte und von Regensburg bis Wim- pfen am Neckar einen durch Mauern, Gräben und Castelle be- festigten Wall zur Schutzwehr gegen sie erbauen ließ, der unter dem Namen Teufelsmauer noch jetzt theilweise sehr bemerk- bar ist. Auch im Osten schützte er die Reichsgrenzen gegen die Perser. Während des Friedens hielt er die Legionen, um sie zugleich vom verderblichen Müßiggänge abzuhalten, zu nützlichen Arbeiten an. Er ließ durch sie am Rhein und in Pannonien Weinberge anlegen, Brücken, Kanäle und Straßen bauen, Süm- pfe trocken legen; er ging sogar mit dern Gedanken um, die ste- henden Heere gänzlich abzuschaffen. Die Soldaten waren höchst aufgebracht, daß sie beständig in den Gefahren der Schlachten oder in schweren Arbeiten gehalten wurden; und als sie wieder bei Sirmium, der Vaterstadt des Kaisers, einen großen Sumpf trocken legen sollten, erhoben sie einen Aufstand, in welchem der Kaiser erschlagen, und der Befehlshaber der Leibwache Aurelius Carus (282—284) als sein Nachfolger ausge- rufen wurde. Dieser ernannte seine beiden Söhne, den laster- haften Carinus und den gelehrten Numerianus zu Cäsaren. Der erstere blieb im Abendlande; Numerianus aber begleitete seinen 7) De quo dictum est, ut Probus diceretur, etiamsi Probus nomine non fuisset, Vopiscus Florian, c. 3,

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 244

1849 - Münster : Coppenrath
244 Unmittelbar nach dem Tode des Sulla, dessen despotisches Auftreten schon als Vorbote des baldigen Überganges der Re- publik zur Monarchie gelten kann, trat eine demokratische Reac- tion ein, und Rom wurde in neue Unruhen versetzt. Der ehr- geizige Cónsul M. Ämilius Lepidus, der schon das feierliche Begräbniß des Sulla zu verhindern gesucht hatte, beantragte die Aufhebung der Sullanischen Gesetze. Diesem Anträge aber trat sein Amtsgenosse, der als Bürger und Staatsmann gleich geach- tete Lutatius Catulus, mit Festigkeit entgegen; und alle Aristo- kraten, Pompejus an der Spitze, ergriffen seine Partei. Um die Erneuerung blutiger Scenen zu verhüten, ließ der Senat beide Consuln schwören, nichts Feindseliges gegen einander zu unternehmen. Diese Vorsicht wirkte, so lange ihr Cousulatjahr dauerte. Als aber, nach Ablauf desselben, Lepidus als Procónsul zur Verwaltung seiner Provinz Gallien abgcgangen war, hielt dieser sich auch seines Eides entbunden und fing die Feindseligkeiten an. Er sammelte, besonders in Etrurien, wo die Bürger der zer- störten Städte, von Roth und Verzweiflung getrieben, sich gern der Empörung anschlossen, ein Heer und führte dasselbe bis unter die Mauern Roms. Hier aber wurde er von Catulus geschla- gen. Nach einer zweiten Niederlage in Etrurien floh Lepidus nach Sardinien, wo er bald darauf starb. Die Trümmer des> zersprengten Heeres führte sein Legat Per per na nach Spanien zum Sertorius. Um die Anhänger des Lepidus von allen fer- neren Versuchen abzuhalten und durch Milde zu versöhnen, wurde ihnen auf Antrag des jungen C. Julius Cäsar vom Senate Amnestie gewährt. Der Versuch des Lepidus war zwar gescheitert, blieb jedoch nicht ohne Folgen. Die in ihren Rechten verletzte Volkspartei hatte wieder eine bestimmte Richtung erhalten und hegte neue Hoffnungen für die Wiedergewinnung derselben. Jeder, der ihr hiezu behülflich war, konnte der Gunst und der Unterstützung derselben versichert sein. In Folge der steigenden Volksgährung erhielten die Tribunen im Jahre 75 das Recht der Bewerbung um höhere Staatsämter zurück; und fünf Jahre später (70) setzte die lex tribunicia des Pompejus, wodurch er sich die zu seiner Erhebung nöthige Volksgunst verschaffte, die Tribunen wieder in ihre volle Gewalt ein. Zu gleicher Zeit wurde unter

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 325

1849 - Münster : Coppenrath
325 in Judäa führte, zum Kaiser aus. Auch die Legionen an der Donau erklärten sich für ihn. Diese drangen sofort unter An- führung des Antonius Primus in Italien ein, schlugen das Heer des Vitellius bei Cremona und setzten sich nun in Bewe- gung nach Rom selbst. Unthätig wie ein übersättigtes Thier unterhandelte Vitellius mit dem Stadtpräfectrn Flavins Sabi- nus, dem Bruder Vespast'an's, um Niederlegung der Herrschaft und Rücktritt in den Privatstand. Allein seine Soldaten wider- setzten sich diesem Plane, zwangen den Sabinns zur Flucht auf's Capitol, steckten dasselbe in Brand und tödteten ihn selbst. Aber nun eilte Antonius mit seinem Heere herbei und eroberte die Stadt. Vitellius ward ergriffen, von einer Bande roher Sol- daten unter Mißhandlungen und Qualen getödtet, sein Haupt abgeschlagen und der Leib mit Haken in die Tiber geschleift. Gefühllos jagte während dieser Kriegesgräuel das verweichlichte und abgestumpfte Volk in Rom seinen gewohnten Lüsten und Sinnengenüssen nach. §. 77. Pie drei Flavier. (69—96.) T. Flavius Veöpasianus (69—79). — Von solchen Erschütterungen fand Rom zuerst unter der Regierung dieses guten Kaisers erwünschte Ruhe. Mit ihm begann die Familie der Flavier zu regieren. Sein Hauptstreben ging dahin, die verfallene Zucht und Sitte wieder herzustellen. Er hob das ge- sunkene Ansehen des Senats wieder empor, indem er ihn von dem Gesindel reinigte, das unter den letzten Regierungen Sitz und Stimme in demselben erhalten hatte; dürftige Senatoren unterstützte er. Die Tempelschätze des durch Titus, seinen Sohn und Stellvertreter im jüdischen Kriege, eroberten Jerusalems (70) gebrauchte er zu wohlthätigen Zwecken. Er errichtete öffentliche Lehranstalten, um die Verbesserung bei der Wurzel anzufangen, und belohnte Gelehrte und Künstler. Trotz seiner an Geiz gren- zenden Sparsamkeit schmückte er die von Brandschutt gereinigte Hauptstadt mit prachtvollen Gebäuden, namentlich mit dem Tem- pel der Friedensgöttin und dem großen Amphitheater, dessen kolossale Ruinen (Oolisseo) noch jetzt die Bewunderung der Reisenden erregen. Auch in auswärtigen Unternehmungen war er glücklich. Sein Sohn Titus endigte den Krieg gegen die

9. Die alte Geschichte - S. 39

1872 - Münster : Coppenrath
A 39 wibegieriger Reisender, langsam, mit bebendem Schritte. Das Wasser des Sees ist so salzhaltig, da von den Ansdnstun-gen selbst die Kleider der Reisenden mit einer Salzkruste ber-zogen werden. Ein schnes B'ld der Menschenfreundlichkeit stellt uns die hl. Schritt bei Erzhlung dieser Begebenheit an dem um Erbarmung flehenden Patriarchen auf. Je strker der Glaube Abraham's wurde, desto bestimmter wurden auch die Verbeiungen Gottes. Er war schon der hundert Jahre alt, als Gott ihm mit der Sara einen Sohn schenkte, den Isaak. Als dieser etwas grer geworden war, stellte Gott den Gehorsam des Abraham noch auf eine sehr harte Probe. Er befahl, ihm seinen Sohn auf dem Berge Moria zum Opfer zu bringen. Ohne Verzug stand Abraham auf, spaltete Holz zum Brandopfer, lud es auf seinen Esel, nahm zwei Knechte und seinen Sohn Isaak zu sich und zog dorthin. Am dritten T^ge kamen sie an den Berg. Da sagte der Vater zu den Knechten: Bleibet ihr mit dem Thiere hier; ich will unterde mit meinem Soime auf den Berg steigen und anbeten." Und er nahm das Holz und legte es dem Isaak auf die Schulter. Er selbst trug das Feuer und Schlachtmesser. So gingen sie mit einander tu Berg hinauf. Unterwegs sagte Isaak: Siehe, lieber Vat^r. dier ist wohl Feuer und Holz, wo ist aber das Lamm zum Brandopfer?" Abraham sprach gerhrt: Mein Kind, fr das Opferlamm wird Gott sorgen." So gingen beide wieder voran. Und als sie oben auf dem Berge waren, errichtete Abraham einen Altar, legte das Holz darauf und band hierber seinen Sohn. Nun streckte Abraham das Messer aus, ihn zu schlachten. Halt!" rief pltzlich eine Stimme vom Himmel, thue dem Kinde nichts zu Leide. Denn nun wei ich, da du Gott frchtest und ihm zu Liebe auch deinen einzigen Sohn nicht oerschont httest." Und der Herr verhie ihm, seine Nachkommen zu vermehren wie die Sterne am Himmel und durch einen seiner Nachkommen alle Völker der Erde zu segnen.

10. Die alte Geschichte - S. 87

1872 - Münster : Coppenrath
I 87 Ebenso soll sie der Zufall auf die Erfindung des Glases gefhrt haben. Schiffer wollten sich am Ufer eine Mahlzeit bereiten. Und als es ihnen an Steinen zu einem Herde fehlte, nahmen sie Stcke Salpeter aus ihrer Schiffsladung und setzten ihre Tpfe darauf. Der Salpeter schmolz im Feuer, vermischte sich mit dem Sande und der Asche und bildete zum Erstaunen der Schmer einen glnzenden Strom, der, kalt geworden, den schnen durchsichtigen Stein, das Glas, gab. Anfangs wurde es nur zum Putze gebraucht und den Edelsteinen gleich geschtzt. Die Phnizier wuten hieraus allerlei blinkende Kleinigkeiten zu verfertigen, die sie bei fremden Vlkern sehr theuer ver-kauften. Nachher verfertigten sie mit Hlfe der Aegyptier auch Fenster, Spiegel und verschiedene Gefe aus demselben. Noch um die Zeit der Geburt Christi war das Glas in hohem Preise. Kein König konnte ein Haus mit Glasfenstern bezahlen. Spie-gel hatte man wohl, aber nicht von Glas, sondern von ge-schliffenem Metalle. Goldene Pokale waren gar nichts Seltenes, wohl aber glserne; diese galten fr einen ganz ungewhn-lichen Luxus. Wie viele andere Erfindungen mgen von diesem gewerblustigen, betriebsamen Vlkchen ausgegangen oder doch vervollkommnet und weiter verbreitet sein! Die Rechenkunst wird noch ausdrcklich als ihre Erfindung angegeben; der Han-del mute nothwendig auf dieselbe führen. Von ihrer Erfin-dung der Buchstabenschrift ist bereits frher Erwhnung ge-schehen. Wie sehr sie in der Baukunst erfahren waren, beweiset auch der prachtvolle Tempel in Jerusalem, welchen Salomo durch phnizische Knstler ausfhren lie, die ihm von dem Könige Hiram zugesendet waren. 30. Blthe Phniziens. Untergang desselben. Durch einen so ausgebreiteten Handel und Verkehr der alle Lnder und Meere hin waren die Phnizier nach und nach das reichste und angesehenste Volk geworden. Ihre Kaufleute/' sagt der Prophet Jsaias, sind Fürsten, ihre Krmer die Herr- I
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